03.09.2015Regionalgruppe Celle der Deutschen Parkinson Vereinigung besucht das Krankenhaus Lindenbrunn
Parkinson-Spezialisten der Klinik zeigen Therapieangebot und Behandlungsmöglichkeiten beim Parkinson auf Um 11.00 Uhr fährt ein Reisebus über den Lindenbaum umsäumten Weg zum Krankenhaus Lindenbrunn. Ein eher seltenes Bild. Eine Gruppe von 27 Personen steigt aus und begibt sich durch den vorderen Park zum Veranstaltungsraum der Klinik. Als Parkinson-Spezialklinik steht das Krankenhaus Lindenbrunn stetig mit den Regionalgruppen der Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV) in Kontakt. So auch mit der Regionalgruppe Celle. In regelmäßigen Abständen werden seitens der Gruppe Tagesausflüge organisiert, die die Gruppen diesmal in Verbindung mit einem Tagesausflug zur Marienburg bei Pattensen, auch zum Krankenhaus Lindenbrunn führen.
Nach einer Begrüßung und einigen Informationen zur Klinik seitens Herrn Friedhelm Albrecht, Pflegedirektor und Prokurist, Herrn Prof. Christian Winkler PhD, Neurologie-Chefarzt und Parkinson-Spezialist, und Gerrit Hirsch als Therapieverantwortlicher, teilen sich die Besucher in kleine Gruppen auf und lernen bei der einstündigen Führung durch das Haus, neben der Ergo- und Sprachtherapie, auch die Parkinson-Stationen kennen. Hier stehen den Besuchern Melanie Gierke, Mitarbeiterin des Sozialdienstes und Parkinson Nurse, sowie Dr. Heike Eggert, Neurologie-Oberärztin und Parkinson-Expertin, für Fragen zur Verfügung.
Als Abschluss liefert Winkler weiterführende Informationen zur Struktur des Krankenhauses und die Bedeutung der Phasen A-D, die im Haus behandelt werden. In der Phase A erfolgen insbesondere Diagnostik und Medikamentenumstellungen, während in der Phase B schwerst erkrankte Patienten behandelt werden, die neben einer Akutbehandlung auch eine Frührehabilitation erhalten. In den Rehabilitationsphasen C und D liegt der Fokus auf den Therapien.
Ein besonderes Interesse der Gruppe gilt der Parkinson-Komplexbehandlung. Winkler erläutert die Voraussetzungen, die ein Patient erfüllen muss, um eine Chance auf Bewilligung der Krankenkasse zu erhalten. So kann eine Komplexbehandlung dann durchgeführt werden, wenn die ambulanten Therapieoptionen als begrenzt angesehen werden und zusätzlich sowohl die Notwendigkeit intensiver Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie vorliegt, als auch eine medikamentöse Neueinstellung von erforderlich ist. Ergänzend dazu informiert der Professor die interessierten Mitglieder der Selbsthilfegruppe über den Forschungsstand beim Parkinson im Hinblick auf die Stammzelltherapie und die Neuroprotektion. Besonderes Interesse findet auch eine Studie des Kompetenznetzes Parkinson, zudem das Krankenhaus Lindenbrunn gehört, bei der untersucht wird, inwieweit der Verlauf der Parkinsonerkrankung durch ein Nikotinpflaster positiv beeinflusst werden kann. Winkler warnt aber davor, jetzt mit dem Rauchen anzufangen, da die Nebenwirkungen hierunter zu groß seien.
Die Gruppe bedankt sich bei den Beteiligten mit einem herzlichen Applaus und einem Geschenk aus der Heimat.